Hier ein Bonitätsrating, dort eines zu PKV-Tarifen, hier eines zur Berufsunfähigkeitsversicherung – um herauszufinden, welche Versicherer und Produkte am besten sind, können Vermittler auf die Ergebnisse von Ratingagenturen zurückgreifen. Diese sind jedoch so zahlreich, dass es schwierig sein kann, den Überblick zu behalten. Wir werfen einen Blick auf die Ratingagenturen.
Die Finanzkraft unter der Lupe
Zunächst einmal gilt es zwischen verschiedenen Arten von Ratingagenturen zu unterscheiden. International regelt die sogenannte EU-Ratingverordnung das Handeln der großen Ratingagenturen. Demzufolge gilt eine Ratingagentur als Dienstleister, der Kreditratings erstellt. Ihre Ratings dienen einerseits Anlegern, Kreditnehmern, Emittenten und Regierungen als Grundlage für verschiedene Finanzentscheidungen. Andererseits stützen sich auch Banken, Wertpapierfirmen nach Bankengesetz, Versicherer und Rückversicherer sowie viele mehr bei der Berechnung von Risiken ihres Anlagegeschäfts auf diese Ratings. Die Existenz internationaler Ratingagenturen hat dementsprechend einen erheblichen Einfluss auf das Funktionieren der Märkte sowie das Vertrauen von Anlegern und Verbrauchern.
Die Ratingverordnung verfolgt diese Ziele:
- Bessere Qualität der von Ratingagenturen angewandten Methoden
- Mehr Transparenz durch die Festlegung von Angabepflichten für Ratingagenturen
- Die Erschaffung eines effizienten Registrierungs- und Aufsichtsrahmens
ESMA passt auf
Diese Aufsicht erfolgt innerhalb der EU durch die European Securities and Markes Authority (ESMA). Auf ihrer Homepage stellt die ESMA eine aktuelle Liste aller registrierter Ratingagenturen zur Verfügung. Dort finden sich neben den „Großen Drei“ Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s etwa die auf Versicherer spezialisierte ASSEKURATA und die A.M. Best. Diese Ratingagenturen überprüfen die Finanzstärke der Unternehmen – ein Wert, in Zeiten des Niedrigzinses und vor dem Hintergrund mehrere Finanzkrisen seit 2002 von stetig zunehmender Wichtigkeit ist.
Deutsche „Ratingagenturen“
Die zweite Art der Ratingagenturen bezeichnet eigentlich gar keine Ratingagenturen nach den Vorgaben der EU-Ratingverordnung. Vielmehr handelt es sich um Analysehäuser, die Produktbewertungen erstellen. Diese dienen der Entscheidungsunterstützung von Vermittlern (insbesondere den Versicherungsmaklern) und der Vertriebsunterstützung von Versicherern und deren Vertretern. Sie unterliegen aber nicht der ESMA und sind auch nicht in der ESMA-Übersicht über registrierte Ratingagenturen aufgeführt. In Deutschland obliegt die Aufsicht dieser Analysehäuser der BaFin. Bekannte Analysehäuser sind etwa:
- MORGEN & MORGEN: Hat nach eigener Aussage einen “festen Platz in der Spitzengruppe der Analysehäuser”. Das Ziel: Klarheit und Übersicht in der Vielfalt der unterschiedlichen Tarife im Versicherungsmarkt zu schaffen.
- Franke und Bornberg: Analysiert Versicherungsprodukte und Versicherungsunternehmen. Franke und Bornberg hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Gegenpol zum oberflächlichen reinen Preisvergleich zu bilden.
- Ascore Analyse: Erstellt detaillierte Scoring-Analysen zu sämtlichen Produktbereichen in der Lebens-, Kranken- und Kompositversicherung. Ascore untersucht ferner die Anbieter selbst und will für einen neutralen Marktüberblick sorgen.
Die Grenzen der Ratingagenturen
Weil aber all diese deutschen Institutionen eben nicht in die ESMA-Definition einer Ratingagentur fallen, argumentiert etwa Wolfgang Rief auf
Risknet.de, die Produktbewertungen der genannten Häuser gar nicht erst als “Rating” zu bezeichnen. Der Umgang mit diesem Begriff solle demnach vor dem Hintergrund der Maklerhaftung äußerst sensibel erfolgen.
Versicherer sind dann am stärksten aufgestellt, wenn sie eine gleichmäßig gute Bewertung sowohl von den großen Ratingagenturen in der Finanzstärke als auch von den Analysehäusern erhalten. Produkte sind entscheidend für die Leistungsabwicklung, mit garantierten Leistungen und Sicherheiten. Bei Finanzratings kann es dagegen vorkommen, dass bestimmte Daten zu sehr verdichtet oder einzelne Kennzahlen herangezogen werden. So entstehen teilweise ungenaue Bewertungen.
GesundheitVARIO, der Testsieger
Erst vor Kurzem hat
Ascore Analyse ein aktuelles PKV-Rating veröffentlicht. Dabei nahm es 86 Tarife von insgesamt 20 Gesellschaften unter die Lupe. Ascore untersuchte jedes Tarifwerk in den Kategorien Grundschutz, Komfortschutz und Topschutz, wobei insgesamt fast 100 Kriterien mit in das Schlussergebnis einflossen. Einige der Kategorien sahen eine einfache „Ja oder Nein“-Bewertung vor, für andere setzte Ascore spezielle Benchmarks fest, die die Tarife nicht zu weit unterschreiten durften. Am Ende berechnete Ascore unter Berücksichtigung aller Kategorien die Endnote – die sogenannten „Kompasse“. Die Bayerische Beamtenkrankenkasse des Konzerns Versicherungskammer konnte hier als einziger Anbieter in jeder Kategorie einen Testsieger-Tarif platzieren: Sechs Kompasse für den Tarif GesundheitVARIO im Grundschutz, weitere sechs im Komfortschutz für GesundheitVARIO, KlinikPlus und Kurtagegeld sowie sechs Kompasse in der Kategorie Topschutz. Dasselbe gilt für die
UKV – Union Krankenversicherung, denn der Tarif ist bei unseren beiden Risikoträgern identisch.
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