Wir befinden uns gerade im Spannungsfeld eines hart umkämpften Bewerbermarktes. Welche Herausforderungen sehen Sie derzeit beim Recruiting?
Das Recruiting hat sich verändert – so mussten sich früher die Bewerber als perfekte Kandidaten präsentieren, wohingegen heute die Beweispflicht in der Hand des Arbeitgebers liegt. Wir merken bereits, dass Bewerber wählerischer sind als früher. Das führt zusammenfassend dazu, dass wir uns ganz grundsätzlich stärker um die Bewerber bemühen müssen.
Besonders herausfordernd ist dabei das Thema Schnelligkeit. Insbesondere qualifizierte Bewerber mit Experten- und Nischenwissen sind sehr gefragt und häufig nur kurz auf dem Recruitingmarkt verfügbar. Je schneller wir Rückmeldung geben und es dabei parallel schaffen, Bewerber von uns zu begeistern und an uns zu binden, desto größer sind unsere Chancen, sie als potenzielle Mitarbeiter zu gewinnen. Das Zeitfenster nach Bewerbungseingang beträgt dabei häufig nur einige wenige Tage.
Eine weitere zentrale Herausforderung stellt die Personalisierung der Ansprache und Kommunikation mit den Bewerbern dar. Wir müssen unsere Rekrutierungsstrategien dahingehend anpassen, die Bedürfnisse und Interessen potenzieller Bewerber besser zu verstehen und abzubilden. Das kann heißen, den Prozess so schlank wie möglich zu gestalten, die persönliche Bindung schon während oder nach einem Gespräch durch beispielsweise ein gemeinsames Mittagessen oder einen Kaffee mit dem möglichen Team zu erhöhen. Je persönlicher und damit wertschätzender wir einen Prozess leben, umso eher bleiben wir bei den Bewerbern in positiver Erinnerung. Dabei ist auch eine starke Arbeitgebermarke, die unsere Werte und Kultur authentisch vermittelt, von zentraler Bedeutung.
