Mein Kind ist meine höchste Priorität. Alles, was vorher wichtig war und immer noch ist, ordnet sich unter. Das heißt, der größte Teil des täglichen Lebens ist ein Kompromiss. Daran muss ich mich gewöhnen und es ist schwer. Das schlechte Gewissen ist immer da und ich weiß, dass es sehr vielen Eltern so geht. Ich halte wenig davon, diesen Spagat zu idealisieren.
Mein Partner und ich sind sehr involvierte Eltern. Erst kürzlich haben wir begonnen, unser Kind gelegentlich in die Hände unserer Familienmitglieder zu geben, um einige Momente allein zu haben. Ich weiß, dass andere Eltern das anders handhaben, aber wir wollten es so und haben die Mehrbelastung auf uns genommen.
Beruflich musste ich mir als selbstständige Mutter externe Hilfe einkaufen, um die laufende Betreuung meiner Kundinnen zu gewährleisten. In der Elternzeit, in der alle auf das Geld gucken müssen, habe ich zusätzlich Geld dafür ausgegeben, nicht zu arbeiten. Ich hatte permanent Plan B, C und D im Kopf.
Unser Freundeskreis ist eine große Unterstützung, da dort viel Verständnis für die Herausforderungen der Familiengründung herrscht. Es hilft sehr, dass unser Umfeld uns oft besucht oder in unseren Stadtteil kommt. Das spart uns großen Aufwand und wir sind entspannter. Meine Geschäftspartnerin Susanne Bartels beispielsweise geht seit Monaten bei uns aus und ein, sodass wir ohne endlosen Organisationsaufwand miteinander arbeiten können.
Vielen Dank für das Gespräch!