Auch in anderer Hinsicht ist die Branche noch nicht up to date. Zum Beispiel nutzen viele Makler noch immer keine digitalen Tools, um ihre Kundenkontakte zu pflegen. Das lässt den Beruf antiquiert und unattraktiv wirken. Denn die junge Generation sieht die Nutzung der digitalen Technologien als absolut selbstverständlich an. Fortschrittlichkeit ist kein Wunsch, sondern eine Grundvoraussetzung.
Wer im Versicherungsgeschäft also nicht auf Smartphone, Tablet oder PC setzt, bleibt langfristig auf der Strecke – und hat damit auch bei der Suche nach potenziellen Nachfolgern schlechte Karten.
Im Heute angekommen ist der Maklerberuf auch beim Frauenanteil noch nicht: der ist mit etwa fünf Prozent ausgesprochen gering. Fehlende Vorbilder und ein stereotypes Berufsbild machen die Beschäftigung für Frauen unattraktiv. Selbst wenn sich langsam eine Trendwende in der Versicherungswirtschaft einstellt – der Weg ist noch weit.
Am Ende bleiben zwei negative Faktoren, die sich gegenseitig verstärken:
- Eine hohe Zahl von meist männlichen Maklern kurz vor dem Ruhestand, die nicht auf zeitgemäße Technologien setzen
- Eine stetig sinkende Zahl an potenziellen Nachfolgern, für die eben diese digitalen Technologien ein wichtiger Faktor sind – auch bei der Berufswahl
Durch das Aufeinanderprallen dieser grundsätzlich verschiedenen Denk- und Arbeitsweisen sind Reibungen vorprogrammiert. Das angeschlagene Image der Branche kommt noch erschwerend hinzu.
Anpacken statt aufgeben: Strategien gegen den Nachwuchsmangel.
Ein unlösbarer Konflikt? Nein. Denn unabhängig davon sprechen nach wie vor viele gute Gründe für den Maklerberuf! So zeigt eine aktuelle YouGov-Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dass junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren vor allem ein hohes Einkommen, persönliche Sicherheit und eine sinnvolle Tätigkeit erwarten.